Am Ende siegt das Leben

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Am Ende siegt das Leben

Ich liebe Weihnachten – und Weihnachtsbäume. Ich weiß, ihre beste Zeit haben diese Bäume inzwischen hinter sich. Das saftige Grün hat sich die letzten Wochen in ein unansehnliches Braun verwandelt. Die Nadeln kräuseln sich. Wer aus Versehen gegen den Baum stößt, kann gleich den Staubsauger holen. Das Weihnachtsfest ist inzwischen längst vorbei. Am Sonntag werden es 40 Tage sein. Im Kirchenjahr heißt dieser Tag Lichtmess. In der christlichen Tradition werden spätestens jetzt auch die Weihnachtsbäume abgebaut.

Ein bisschen wehmütig stimmt mich das schon. Denn, wie gesagt, ich liebe Weihnachtsbäume. In den Weihnachtstagen sind sie ein schöner Schmuck. Aber eigentlich wird mir der Baum erst in der Zeit danach so richtig wichtig. Wenn die Festtage vorüber sind und der Winter bleibt. Wenn die Nächte lang und kalt sind. Wenn es die meiste Zeit dunkel ist. Wenn die Zeit bis zum Frühjahr so schleppend vergeht.

Immer dann mache ich meinen Baum an. Er spendet sein heimeliges Licht. So gemütlich. Mein Wohnzimmer wird hell und mit ihm auch mein Inneres. Das warme Orange der Sterne strahlt bis in meine Seele hinein. Mein Weihnachtsbaum ist in der dunklen Zeit ein echter Seelenwärmer.

Doch nun kommt eben Lichtmess. Auch wenn ich den Baum noch gerne behalten würde, heißt es jetzt Abschied nehmen. Irgendwie schade. Aber alles hat seine Zeit. Und der 40. Tag nach Weihnachten ist höchste Zeit für dieses kleine Adieu. Das passt auch. Die Tage sind jetzt wieder eine Stunde länger. Wer früh zu Abend isst, kann das jetzt wieder bei Tageslicht tun. Bis zum Frühling sind es nur noch wenige Wochen.

Im Kirchenjahr beginnen bald die Sonntage vor der Passionszeit. Am Horizont scheint also schon das Osterfest auf. Das große Fest voll von Licht. Auch wenn es noch einige Wochen hin sind. Langsam kann ich anfangen, mich darauf vorzubereiten. Und mich darauf zu freuen.

Auch wenn mein Weihnachtsbaum jetzt in die Biotonne wandert: Ich freue mich schon auf meinen Osterstrauch. An Zweigen die jetzt noch tot erscheinen, werden sich in wenigen Wochen Blätter und Blüten finden. Seien es Haselnuss, Forsythie oder Kätzchen-Weide. Das Leben dringt durch und blüht auf. Wie passend zum Fest der Auferstehung.

Es ist kein Zufall, dass an diesem Sonntag in der Kirche weißer Altarschmuck sein wird. Wie an Weihnachten und an Ostern. Ein bisschen von diesen beiden Festen ist an Lichtmess mit dabei. So wie mein toter Weihnachtsbaum mich den blühenden Osterstrauch denken lässt. Und ich weiß: Gott sei Dank. Am Ende siegt das Leben.

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